Natürlich interessieren sich insbesondere Liebhaber der Formel 1 für die Großen Preise im Rahmen der Weltmeisterschaften. Doch genau genommen ist die Sportart aufgrund der enormen Geldsummen, die dort im Spiel sind, ebenso in geschäftlicher Hinsicht interessant. Hierbei stellen die Boxenstopps den Schlüssel zum Erfolg in der Formel 1 heute ebenso wie in der Vergangenheit dar. Deshalb erklärt Ihnen der LV BET Sportsblog, was es damit auf sich hat. Hierbei erfahren Sie etwa, welche die längsten und schnellsten Boxenstopps sind.
Was sind eigentlich Boxenstopps und wie lange dauern jene in der Formel 1 heute?
Die Boxenstopps haben in der F1 sowohl im Zuge des Qualifyings als auch natürlich in den Großen Preisen selbst lange Tradition. Hierbei ist das Prozedere grundsätzlich einfach erklärt. Denn: Der Pilot fährt mit dem Boliden in die Boxenstraße rein und anschließend wieder raus. Dazwischen entfernt die Crew des jeweiligen Rennstalls alle vier Reifen und montiert vier neue. Weiters wird das Auto aufgetankt und es werden kleine Reparaturen sowie Anpassungen vorgenommen. Zudem kann es bei Bedarf vorkommen, dass im Zuge dessen der Fahrer ausgetauscht wird. Während in den 1950er-Jahren der schnellste Boxenstopp ungefähr 4 Minuten und 39 Sekunden in Anspruch nahm, dauern in der Formel 1 heute etwa jene von Red Bull Racing üblicherweise weniger als zwei Sekunden.
Wann kam es zum längsten Boxenstopp in der F1?
Da sollte man eigentlich annehmen, dass der längste Boxenstopp doch etliche Jahre her ist. Doch das ist nicht wirklich so. Denn: Der bislang letzten Boxenstopp in der F1 kam am 23. Mai 2021 bei einem Formel 1 Grand Prix von Monaco zustande. Denn: Die Crew von Mercedes benötigte nicht weniger als 43 Stunden und 15 Minuten, um Valtteri Bottas nach einem missglückten Reifenwechsel das rechte Vorderrad zu entfernen. Umgerechnet musste der Finne 2.595 Minuten oder 155.700 Sekunden warten.
Da Mercedes in den Jahren 2014 bis 2020 sieben Doubles einfädelte, versteht es sich von selbst, dass Probleme bei diesem Rennstall eigentlich rar sind. Üblicherweise passiert der Boxenstopp Crew durchschnittlich ein größeres Missgeschick pro Saison. Und jener beim F1 Grand Prix von Monaco am 23. Mai 2021 bildete zweifelsohne das in sportlicher Hinsicht das katastrophalste davon.
Um es in wenigen Worten auszudrücken… Die Ursache für den längsten Boxenstopp in der Geschichte der F1 liegt in einer Radmutter mit einem Kreuzgewinde. Diese verursachte Bottas‘ zweiten Ausfall in der Formel 1 Weltmeisterschaft und heute wissen wir, dass Mercedes dadurch die Führung in Fahrer- sowie in der Konstrukteurswertung verlor. Denn: Als er in die Box kam, belegte der Finne hinter dem Niederländer Max Verstappen den zweiten Platz. Danach schied er wenig überraschend aus.
Doch wer ist der Rekordhalter für den schnellsten F1 Boxenstopp?
Interessanterweise gelang demselben Team wenige zuvor, am 18. April 2021, der bis dato schnellste Boxenstopp in der Vorsaison. Dieser kam beim Formel 1 Grand Prix der Emilia Romagna im italienischen Imola zustande. Und er nahm gerade mal 2,25 Sekunden in Anspruch. Jedoch hält Verstappens Rennstall Red Bull Racing den Rekord für den schnellsten F1 Boxenstopp. Dieser fand im Rahmen des Großen Preis von Brasilien am 17. November 2019 statt. Und die Crew betreute damals in gerade mal 1,82 Sekunden den Boliden des Niederländers.
Dieses Zeitfenster ist noch beeindruckender als es klingt. Denn: Einen reibungslosen Boxenstopp hinzubekommen bildet sowohl für die Piloten als auch für Rennställe eine enorme Herausforderung. Zudem sorgt die Tatsache, dass Boxenstopps den Schlüssel zum Erfolg in der Formel 1 darstellen, für besonders zusätzlichen Druck.
Und welche sind wiederum die weiteren missglücktesten Boxenstopps in der Formel 1 Geschichte bis heute?
In nahezu allen Tätigkeiten können schwerwiegende Fehler passieren. Das sollte natürlich eigentlich nicht passieren, aber kein Mensch ist perfekt. Und, wie bereits erwähnt, sind in der F1 enorme Geldsummen im Spiel. Das erhöht logischerweise den Druck. So kamen zusätzlich zu Bottas Ausfall in Monaco weitere besonders missglückte Boxenstopps in der Formel 1 Geschichte bis heute.
So kostete etwa dem Brasilianer Felipe Massa, der damals für Ferrari an den Start ging, im Jahr 2008 ein Boxenstopp in Singapur wahrscheinlich den Titel. Denn: Der mittlerweile 41-Jährige musste sich damals mit dem 13. Platz begnügen und scheiterte letztlich an Lewis Hamilton. Und das alles, weil er durch das Ampelsystem erhielt und der Benzinschlauch noch angeschlossen war.
14 Jahre davor hatte Verstappens Vater Jos beim Formel 1 Grand Prix von Deutschland am 31. Juli 1994 unterm Strich unglaubliches Glück. Denn: Der Benetton des heute 50-jährigen Niederländers ging während des F1 Boxenstopps in Flammen auf. Das lag daran, dass das Benzin beim Entfernen des Schlauches herausspritzte. Verstappen kam mit leichten Verbrennungen an der Nase davon.